Lüdinghausen: 400 Menschen suchten vermissten Felix - Handyteil gefunden
Die Polizei hat das Fundstück inzwischen sichergestellt, berichtet Wehrführer Günter Weide. Noch an der Fundstelle habe die Polizei geäußert, dass es sich dabei um das Handy von Felix Steber handeln könnte.
Insgesamt haben die vielen freiwilligen Helfer, die nicht nur aus Lüdinghausen, sondern auch aus umliegenden Kommunen wie Senden und Dülmen kamen, ein Gebiet von insgesamt 18 Quadratkilometern abgesucht. Eine dabei gefundene schwarze Jacke gehört allerdings nicht dem vermissten Jugendlichen, wie dessen Schwester Johanna und sein Freund Jan erklären.
BILDERSTRECKE |
"Wir haben´s versucht", beschreibt Johanna ihre Gefühle - und ist dankbar, dass so viele Menschen mit ihrer Suche Anteil am Schicksal der Familie nehmen. Und Jan sagt: "Das Ergebnis ist natürlich frustrierend. Aber solange Felix nicht gefunden ist, gibt es auch noch immer Hoffnung."
Auch die Polizei hat am Samstag ihre Suche wieder intensiviert. Ein Hubschrauber kommt erneut zum Einsatz. Dieser, so hat ein Polizeisprecher dem Lüdinghauser Wehrführer Günter Weide ausdrücklich erklärt, habe allerdings nichts mit der Suchaktion der 400 Freiwilligen zu tun. Vielmehr werde nur der am Donnerstag wetterbedingt ausgefallene Flug nachgeholt.
Für Michael Storm war es eine Selbstverständlichkeit, sich an der Suche nach Felix Steber zu beteiligen: "Weil ich selbst Kinder habe. Das berührt mich sehr." Aus gleichen oder ähnlichen Motiven nahmen am Samstagvormittag rund 200 weitere Lüdinghauser - Väter und Mütter, Jugendliche - an der großen Suchaktion nach dem seit Weiberfastnacht vermissten 17-Jährigen teil.
Hinzu kammen etwa 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, DLRG und Technischem Hilfswerk. Die Koordinierung der 18 Suchtrupps hatte Wehrführer Günter Weide übernommen.
Gesucht wurde bis in den Nachmittag hinein nahezu im gesamten Stadtgebiet zwischen Seppenrade und Lüdinghausen. Das Handy von Felix Steber war im Vorfeld in einem Radius von etwa 3,5 Kilometern um die Steverstadt geortet worden. Die intensive Suche der Polizei danach ist bislang ergebnislos verlaufen.
Günter Weide zeigte sich überrascht von der großen Resonanz, die der Aufruf zur Suchaktion ausgelöst hatte. Die Initiative zur Suche war von einem Freund von Felix und dessen Familie ausgegangen. Dann habe die Wehr die Organisation übernommen.
Mit Bussen und Privat-Pkw steuerten die Teilnehmer ihre Suchareale an. Einige hatten sogar ihre Hunde mitgebracht. Die Familie brauche doch endlich "Gewissheit" über das Schicksal ihres Sohnes, erklärt Monika Albracht ihre Motivation, bei der Suche mitzumachen.
Günter Weide selbst ist mit dem Verlauf der Aktion sehr zufrieden.Organisatorisch sein alles reibungslos abgelaufen. Die Zusammenarbeit der beteiligten Hilfsdienste sei optimal gewesen. Davon machten sich auch am Nachmittag Bürgermeister Richard Borgmann und der Beigeordnete Dr. Ansgar Scheipers ein Bild.
Unmittelbar nach dem Festakt zum Stadtjubiläum in der Burg Lüdinghausen begaben sie sich in die Feuerwache, um sich über den Stand der Suche zu informieren - und waren beeindruckt vom Engagement der vielen Helfer.
VON PETER WERTH
1 Kommentar:
...das ist wirklich entsetzlich. Vor allem die immer wieder neuaufkeimende Hoffnung, wenn irgendwas gefunden wird und die totale Frustration danach, wenn festgestellt wird, dass es nicht zur vermissten Person gehört... für die Familie muss dies ganz katastrophale Gefühle auslösen..., darf gar nicht darüber nachdenken... ich weiss noch wie die Mutter meines damals vermissten Freundes immer wieder am Telefon geweint hat und gesagt hat, ich weiss, dass er noch lebt, ich fühle es genau und ich habe genau gewusst, dass dies nicht sein kann, weil er nie gerade so verschwinden würde... das waren erschütternde Momente...
Kommentar veröffentlichen